Sober Truth – Interview [2020]
Hey Metalheads,
wir haben Sober Truth nochmal mit Fragen gelöchert und sie haben sich denen gestellt. Viel Spaß!!
1. Stellt euch doch mal vor!!
Seit 13 Jahren führen wir familiär, aber unerbittlich die Eigenständigkeit Deluxe, aka die Prog Groove Metal Band „Sober Truth“, als sogenannte „Eigenständigkeit Deluxe“ durch die Szene. Wir haben 5 Alben, 1 EP und hunderte von Shows auf dem Buckel. Mit einer nie unterbrochenen Leidenschaft sind wir, oder besser waren wir vor der C-Krise auf vielen Bühnen deutschlandweit unterwegs und ständig „on the road“! Wir stehen nun vor der Veröffentlichung unseres 6. Kapitels im kommenden Jahr.
LINE-UP:
Torsten Schramm • Vocals & Guitar
Aaron Vogelsberg • Guitar
Jules RoCkwell • Bass
Paul Bendler • Drums
DISCOGRAPHY:
2008 Riven (Full-length)
2009 Outta Hell (Full-length)
2011 Outta Hell (Full-length • Special Edition)
2014 New Slavery World (EP)
2017 Locust ▽ Lunatic Asylum (Full-length)
2019 Psychosis (Full-length)
2. Plaudert doch mal ein bisschen aus dem Nähkästen: Wie sieht eure Bandgeschichte aus?
Sober Truth existieren seit über 13 Jahren und gründeten sich an einem kaltem Januar Tag in 2007. Über Taktart haben wir 5 Studioalben und eine EP in Eigenregie aufgenommen und veröffentlicht. Neben auch vielen selbst produzierten Videoclips war von Anfang an die Devise, gezielt auf die Underground Bühnen der Republik zu schielen und dieses wurde jeher konsequent in die Tat umgesetzt. Seit der Zeit der Gründung gab es einige Besetzungswechsel, Hochs und Tiefs, der Spirit der Band wurde aber unter immensen auch zeitlichen Herausforderungen, neben Familie und Beruf konsequent und stetig hochgehalten. Wir fighten 24/7 für unsere Leidenschaft und sind mittlerweile auch überregional bekannt! Unsere Fans lieben uns nicht nur für unsere authentische Art, aber fühlen sich sauwohl damit, wie wir diese Band betreiben und stets mit Liebe füllen. Seit 4 Jahren haben wir ein festes Lineup, welches sich generationsübergreifend von 19 Jahre jung bis 46 Jahre streckt.
3. In welche Genre-Schublade steckt ihr euch und in welche werdet ihr gerne gesteckt?
Progressive Elemente mischen sich mit saftigem Thrash und Groove Metal Salven auf die Ohren. Abwechslung pur! Wer es daher gerne hart mag, Melodien und Stimmung jedoch nicht missen möchte, der sollte der nur auf den ersten Blick unkonventionell erscheinenden Stilmixtur von Sober Truth definitiv eine Chance geben. Dadurch, dass wir recht vielseitig sind, sind wir für viele am Anfang etwas schwer einzuordnen. Leider ist ja oft die Generation Smartphone oft mit ganzen Alben überfordert und pickt sich ein Track raus. Da kann passieren, dass es dann bei uns auf die falsche Fährte zieht, da jeder Track in eine andere Richtung schielt. Wir selber definieren unseren Stil als “progressive groove metal“, schöpfen aber aus allen möglichen Genres, z.B. Doom, Death, Prog, Thrash oder Dark Metal, um nur einige zu nennen.
4. Wie kam es eigentlich zum Band Namen?
Wir haben damals in 2007 von jedem 5 Vorschläge in ein Hut geworfen und ausgesiebt. Sober Truth bekam die meisten Stimmen und die „Nüchterne Wahrheit“ passte ja auch wie die Faust aufs Auge zu unserem Tun und der späteren Entwicklung. Immer ehrlich, authentisch und sich nicht verbiegen lassen. Sei es labelseits oder die vielen Stimmen, die sagten ..“wenn ihr das so macht und das so dann …“, da haben wir immer drauf gepfiffen, denn nur so konnte sich dieser Spirit entwickeln und zu etwas so Besonderem werden.
5. Welche Veränderungen im Band-Leben gab es durch Corona bei euch?
Erst einmal hat sich natürlich eine relativ depressive Stimmung breit gemacht, da es in unserer gesamten Bandgeschichte keine Zeit gab, in der wir so lange nicht auf irgendwelchen Bühnen standen. Diese Stimmung haben wir aber recht schnell angefangen zu bekämpfen, in dem wir viel kreativ gearbeitet haben und so die Zeit genutzt haben. Was natürlich auch wegbricht, sind die Einnahmen unserer Liveshows. Die sozialen Kontakte in der Musikszene werden natürlich auch deutlich schwerer. Der Lockdown, also der Beschluss, kam direkt nach einer letzten Probe Anfang März, wo wir selber entschieden, aufgrund der bestehenden Situation erstmal das Proben in engen Räumen zu lassen und uns eine 2wöchige Pause zu gönnen, auch mal voneinander. Das Jahr 2020 fing ja schon bescheiden an für uns. Unser Leadgitarrist Aaron erlitt bei einem Arbeitsunfall einen Fingernagelkranzbruch und fiel von Januar bis Anfang März eh aus. Sowohl probetechnisch und auch gigmässig lief da bei ihm nichts. Aaron war aber trotzdem bei jeder Probe anwesend und gab natürlich auch immer seinen Senf ab, wenn wir nicht ordentlich arbeiten beim Proben! Wir hatten Anfang März keinerlei Vorstellungen, wie groß dieses Corona Thema werden sollte. Innerhalb einer Woche wurde Mitte des Monats März der gesamte Tourkalender gestrichen. Termine verschoben, etc. Das war erstmal die Dauerbeschäftigung der Band, alles neu zu sortieren. Stand der Dinge ist ja aktuell nicht so rosig, gefühlt hat sich nichts bewegt und wir alle hoffen auf einen Live Restart in 2021. Wir haben uns dann für 2 Monate an den Probetagen über Skype sehen und hören können. Die Freude war riesig, als wir Anfang Juni wieder unseren gewohnten Proberhytmus finden konnten. Wie immer bei solchen Anlässen, gab es leckeren Kuchen von unserer Jules. Schnell war klar, dass Streamen, etc. für uns als Live Band nicht wirklich in Frage kommt und starteten Ende Juli mit der ersten Show von fünf folgenden Hammer Abenden! Live, laut und mit Publikum.
6. Was ist das komischste, was euch bei einem Gig passiert ist?
Sänger noch auf dem Pott, erster Track läuft. Schramm eilt unter tosenden Beifall auf die Bühne und ziehte sich noch die Hosen beim einlaufen an Unser Basser Tobi warf (warum auch immer???) eine leere Plastik Flasche in die Menge, diese kam zurück .. Schramm duckte sich, und dem damaligen Drummer Nick mitten ins Gesicht. Er dachte, Schramm hätte ihn beworfen mitten im Song und goß seine Apfelschorle, in komplett über den grad am singenden Schramm ..alles war verklebt
Das schönste war wohl der Heiratsantrag Live on Stage bei einer Show im Kubana Live Club in Siegburg in 2018. Es entstanden an dem Tag Herr und Frau Schramm, das war für alle bewegend und es gibt im Netz auch diverse Video Snippets dazu. Ein lautes „Ja, ich will“ on stage.
7. Wie heißt eure aktuelle Platte und wie kam es dazu?
Nach Riven (Zerrissenheit) fuhren wir aus der Hölle (Outta Hell) um dann mit (New Slavery World) versklavt zu werden und landeten dann im Irrenhaus (Locust Lunatic Asylum). Jetzt war die Psychose komplett!
„PSYCHOSIS“ Unser bislang reifstes Werk präsentiert mit geradezu eruptiven Ausbrüchen einen einzigartigen Modern Metal-Mix, der seine Zuhörer in eine andere Welt entführt. Die Kombination von melancholisch gehaltvollen Klängen, energetisch durchschlagenden Gitarrenriffs, einem treibenden Schlagzeug und druckvollen Basslines kann Fans aus den Bereichen Progressive Rock/Metal, Groove Metal und Thrash Metal gleichermaßen begeistern.
Die fetzig-harten, groovigen Gitarrenriffs stellen auf „Psychosis“ eine machtvolle Grundlage dar, um die treibenden Refrains und den sehr vielseitigen Gesang mitsamt derben Shouts zur Geltung zu bringen. Blastbeats, Tappings, Clean Parts, die Palette 2019 ist ziemlich breit. Doch die treffsichere gezielte Diversität in den Tracks beinhaltet auch mitreißend gespielte, sehr variabel akzentuierte Drums. Lyrisch haben wir uns dieses mal als Konzept mit den Psychsosen der Menscheit und auch der eigenen befasst und verarbeitet. „Was sehen wir in dem Menschen, der uns gegenüber steht? Zeigt er uns seine Wahrheit oder eine Maske? Die innere Trauer verändert ihn, unmerklich, grausam, sie zerreißt ihn und vernarbt seine Psyche. Jeder kennt das Gefühl von Machtlosigkeit, erst zaghaft, dann mit Wucht unser Bewusstsein flutend, unaufhaltsam und gnadenlos. Die Welle verebbt und hinterlässt einen zitternden, nackten Körper, dem das schlimmste noch bevorsteht: Angst …“
Mehr: „Mit Titeln wie ‚Akardos‘ (Herzlos), ‚Solitude‘ (Einsamkeit) und besonders dem Titeltrack ‚Psychosis‘ begeben wir uns in ein persönliches Universum von Trauer, Einsamkeit, Zweifel, das viele Menschen kennen. Mit ‚Psychosis‘ erwacht möglicherweise Wahrheit, die wir verdrängten … aber auch Hoffnung , Kraft und Zuversicht. SOBER TRUTH nimmt uns mit auf eine seelische Achterbahnfahrt, die der letzte Track kongenial ausrollen lässt. Wir verändern uns, jeden Tag, unser Leben lang. Das neue Album setzt dort an, wo wir anfangen zu verdrängen. ‚Psychosis‘ sieht auf unsere vernarbte Psyche und erzählt unsere Geschichte.“
TRACKS:
- Solitude (04:03)
- Akardos (04:12)
- Dark Valley (04:14)
- Ode To Reality (01:06)
- Riven (05:11)
- Horizon (04:48)
- Utopia (04:05)
- Sober (ReArranged) (03.22)
- Dying Dreams (01:22)
- Psychosis (06:24)
- Collapse Unplugged (04:27)
total: 42:58 min.
SOBER TRUTH • Kontakt:
info@sober-truth.de
8. Was sind eure Wünsche mit der Band?
Wir wünschen uns auf jeden Fall mit unserer Musik die Menschen zu berühren und zu erreichen. Vor großem Publikum, mit großen Namen auf einer Bühne zu spielen, ist natürlich auch ein Traum, aber in den jetzigen Zeiten hat man als Band ja Glück, wenn man überhaupt live spielen darf. Wir hoffen auf jeden Fall, dass wir weiter mit ganz viel Leidenschaft das tun können, was uns glücklich macht, nämlich Musik zusammen. Passt auf Euch auf, nur gemeinsam als sogenannte freie Gesellschaft kommen wir durch diese Pandemie. Achtet aufeinander und geht vor allem respektvoll miteinander um! Niemand will gleichgeschaltete meinungslose Plastikmenschen haben, also wir nicht! Fight the Pandemic und geht, wenn es wieder möglich ist, auf Konzerte, auch die im Underground. Supportet Eure Lieblingsband und unterstützt sie. Was ist eine Welt ohne die Musik und Kultur? Sie wird sterben, wenn wir nicht dafür fighten! Wir hoffen, Ihr unterstützt uns als echte Live Band weiter, denn unsere Mission ist noch nicht am Ziel. Die ganz große Bühne \m/ Eure Sober(z)
Tolles Interview mit einer meiner absoluten Lieblingsband aus dem Underground. Musikalisch als auch menschlich schaffen „Sober Truth“ es immer wieder, mich zu begeistern !