Entorx – Interview [2020]

Heute sprechen wir mit Entorx aus Speyer.
Die Band rockt bereits seit 2009, und vereinen dabei verschiedene Genre’s wie Death / Thrash, aber auch ab und an mal etwas Progressive.
In Entorx stecken:
René Baron an den Vocals
Bogdan Brygadin und Sascha Dörr an den Gitarren und den Backing Vocals
Taras Brygadin spielt den Bass
und Last but not least Lukas Neff an den Drums

Was war der Grundgedanke eine Band zu gründen?
BOGDAN: Nach der Auflösung meiner damaligen Band TREMESCUM wollte ich weiter Musik machen und gründete zusammen mit Ilja Prinz die Band ENTORX. Wir hatten von Anfang an höhere Ansprüche an die Band, als es damals bei TREMESCUM der Fall war. Wir wollten einfach mehr mit unserer Musik erreichen, ohne dass wir unsere Jobs dafür hätten opfern müssen.

Was bedeutet Entorx und wie seid ihr auf den Namen gekommen?
BOGDAN: Der Bandname ENTORX hat keine tiefere Bedeutung. Wir haben einen Bandnamen gebraucht, der kurz und prägnant ist. Und natürlich zu unserer Musik passt. Durch die Kreuzung von „Torx“ (wie Schraube) und „En“(weil wir es so wollten) ist letztendlich „Entorx“ entstanden.
Der Name ist während einer Bandprobenpause dank einem Brainstorming entstanden.

Wären bei der Gründung auch andere Genre in Frage gekommen, wenn ja warum z.B. keinen Heavy Metal, sondern Death?
BOGDAN: Wir sind alle Fans der extremeren Metal Art. Daher kamen für uns harmlosere Stile nie in Frage. Wir haben nie mit genrefremden Einflüssen gegeizt, bleiben aber letztendlich unserer Linie als Death Metal Band treu.
Also, nein. Eine sanftere Musikrichtung kam für uns eigentlich nie in Frage.

Auf Facebook ist zu lesen, dass Ilja Prinz Gründungsmitglied ist. Wie kam es zum Wechsel des Sängers?
BOGDAN: Die Dinge im Leben ändern sich. Genauso wie Prioritäten. Für Ilja ist damals ein Zeitpunkt gekommen, wo er sich mehr auf sein privates Leben und Familie fokussieren wollte. Ganz banaler Grund.
Da der Rest der Band musikalisch noch einiges zu sagen hatte, suchten wir nach einem geeigneten Nachfolger und fanden ihn in René.

Gab es noch weitere Wechsel in der Band, und wenn ja warum und wie kam es zur aktuellen Besetzung?
BOGDAN: Es gab tatsächlich einige Besetzungswechsel in 11 Jahren der Bandgeschichte. In einer Band zu spielen bedeutet nicht nur Musik zu machen, sondern sich auch um viele weitere Sachen , die die Band betreffen, zu kümmern. Z.B. Booking, Promotion, Organisation von solchen Sachen wie Albumaufnahmen, Merch (Entwicklung, Bestellung), Bühnenshow, Social Media, etc… Das sehen leider viele einfach nicht ein, sich darum zu kümmern oder sich damit auseinanderzusetzen.
In einer Underground Band ist es noch mal um einiges wichtiger, dass man, so viel es geht, selbst in die Hand nimmt, damit man die Bandkasse, die schon so recht überschaubar ist, nicht andauernd plündern muss, um Dienste von Menschen von außerhalb der Band bezahlen zu können.
Wenn sich die Leute nicht darüber einig sind wo es mit der Band hingehen soll, dann kommt es früher oder später zu einer Auflösung oder Besetzungswechsel. Das kann man auf jede Art Beziehung übertragen. Und wenn man in einer Band spielt, dann geht man eine Art Beziehung an, die man immer wieder Pflegen muss, damit sie gut funktioniert. Es hat letztendlich einfach nicht gepasst.
SASCHA: Wechsel die ich mitbekommen habe: Es hat einfach nicht gepasst! Die Band hat mit dem Album auf ein noch höheres Niveau abgezielt; egal ob Album, oder Live. Manch einer kommt damit einfach nicht zurecht. Die Aufgabenliste in der Band wird nun mal nicht kleiner: je mehr Publikum, desto mehr Promo und Interaktion notwendig. Im Endeffekt muss man sagen, dass Wechsel durchaus das Ende der Band bedeuten könnten. Aber hey, ENTORX werden dieses Jahr elf Jahre alt! Also müssen ja doch irgendwo richtige Entscheidungen getroffen worden sein 🙂

Wie entstehen bei euch die Songs?
BOGDAN: Die Musik wurde bis jetzt immer von mir im Alleingang komponiert. Ein Grundgerüst entsteht bei mir Zuhause und wird dann an restliche Bandmitglieder verschickt. Danach treffen wir uns zuerst mit dem Schlagzeuger im Proberaum und gehen den Song durch. Dabei probieren wir auch schon ein paar Sachen aus und schauen, ob der Song funktioniert. Danach kommt der Rest der Band dazu und wir feilen an Details herum. Wenn das Instrumentale und eine Gesangsmelodie einigermaßen stehen, dann wird ein Text geschrieben.
SASCHA: Ich für meinen Teil bin erst in die Band gekommen, als die Songs alle schon existiert haben und man an Nuancen und Parts geschraubt hat. Ich habe durchaus noch Impulse mitgegeben, aber im Endeffekt war so gut wie alles fertig. Meine Solo Parts (habe ich natürlich selbst geschrieben) und Kleinigkeiten haben noch gefehlt. Ich werde für meinen Teil in Zukunft voll ins Songwriting einsteigen. Am Ende muss man eh schauen, was dann in der Band funktioniert oder nicht, da gibt es keine Formel „das muss jetzt extra kompliziert sein“ oder „Uff, da fehlt noch mindestens ein Solo Part“. Wie wird das Material in Zukunft ausfallen? Keine Ahnung! Es wird jedenfalls kein Pop werden 😀

Viele Bands schreiben auch einen Song entsprechend ihres Bandnamens, hat es einen bestimmten Grund warum man bei Entorx vergeblich nach einem gleichnamigen Song sucht?
SASCHA: Die „Bandhymne“ sozusagen? Keine Ahnung, kommt vielleicht noch. Bis jetzt war uns noch nie danach, und wir wollten mehr Songs mit Thematik für sich sprechen lassen als uns selbst zu sehr zu loben. Vielleicht ergibt sich da mal etwas, was wir mit unserem Gewissen vereinbaren können 😀 Als Hymne der Band schlechthin haben wir akut „Death Machine“: einer der ältesten Songs. Neu aufgenommen mit dem nötigen Maß an Wumms. Wenn es nach mir geht, ist DAS die Bandhymne. Kein Gig ohne diesen Song! Bis jetzt 😉

Dann kommen wir mal zu einer Standardfrage: Wo liegen eure Ziele als Band?
SASCHA: Schritt für Schritt mehr Publikum, Interessenten und am Ende ganz essentiell: sehr viel Spaß auf Shows, viele Gigs und Leute, die mit uns ENTORX feiern! Wir stehen 100% hinter den Songs und wollen diese mit voller Gewalt auf die Hörer loslassen! Das ist das höchste der Gefühle bei Musikern. Der finanzielle Aspekt ist temporär; dennoch ist es schön, wenn getane Arbeit (die mit viel Zeit, Schweiß und eben auch Geld) irgendwie kompensiert werden kann. Aber am Ende existiert ENTORX primär, um live zu spielen.

Wenn man so durch euren Merch guckt, fällt auf dass es mal einen Tanga zu kaufen gab, wer kam denn auf die Idee? Echt jetzt ausverkauft? Bei T-Shirts kann es ja jeder nachvollziehen, wenn die aus sind, aber Tanga? Gibt es da was zu erzählen?
BOGDAN: Haha… Die Idee kam von mir zu unserem 5-jährigen Jubiläum und war einfach zum Spaß gedacht. Jeder hat Shirts, CD’s, Patches, etc. und ich wollte, dass wir was haben, das nicht jede Band in ihrem Sortiment hat. Ich kaufte Rohlinge ein und zusammen mit meiner Frau entwickelten wir ein passendes Motiv dafür. Sie waren auf 30 Stück limitiert und verkauften sich vergleichsweise ziemlich gut. Nun sind sie seit 2016 ausverkauft!
Wir arbeiten aber schon an weiteren Schlüppis. Müssen nur noch eine Druckerei finden, die sie für uns bedrucken kann.

Erzählt mal eine Bandanektdote!
SASCHA: Auf einem der besten Konzerte der Band mit mir im Line Up war ich doch noch sehr sehr betrunken und wackelig; und befürchtete bereits das Schlimmste 😀 Den Tag davor haben wir als Band das Bestehen befeiert und kommende Ziele angestoßen. Und das nicht nur einmal… 😀 Am Ende hat aber vor allem die unfassbar feierwütige Menge doch animiert, alles und noch etwas mehr zu geben. Tolle Show, an die ich echt extrem gerne zurück denke..
BOGDAN: Es war im April 2012 . Wir spielten ein letztes Konzert mit unserem Ex-Drummer in Kassel. Da der Weg von Speyer nach Kassel recht lang ist und unser Durst gewaltig war, leerten wir während der Autofahrt einige Sixpacks Bier. Dort angekommen, haben wir mit Bier einfach weitergemacht. Als wir auf der Bühne standen, waren wir schon gut angetrunken. Ich kann nicht behaupten, dass wir an diesem Abend schlecht gespielt haben (trotz unseres Alkoholpegels), aber vor der Bühne standen genau 3 Menschen: ein Mischer, ein Helfer und ein Besucher, der sich wahrscheinlich verirrt hat.
Zu diesem Zeitpunkt war das Wetter draußen einfach zu prächtig und viele blieben draußen stehen und unterhielten sich. So ähnlich erging es auch weiteren drei Bands nach uns und einer Band vor uns. Leider…
Ilja war darüber so verärgert, dass er zwischen den Songs irgendwas auf russisch ins Mikro schimpfte und zum Schluss ankündigte, dass wir dort nie wieder spielen werden. Und genau das hat sich bis heute gehalten: In Kassel haben wir seit diesem Konzert nie wieder gespielt!
Wir ließen uns davon nicht unterkriegen und machten uns einen feucht fröhlichen Abend mit einer wilden Getränkemischung, was sich am nächsten Tag bemerkbar machte.
Noch heute erinnere ich mich sehr gerne an diesen Ausflug nach Kassel. 😀
SASCHA: Liebe Kassler, Zeiten ändern sich und wir kommen gerne wieder 😀
BOGDAN: Natürlich! Dann bleibt aber keiner draußen stehen. 😀

Antwortet mal auf eine Frage die euch noch nie gestellt wurde 😉
BOGDAN: Wir machen es noch spannender und antworten, ohne die Fragen dazu zu schreiben.
SASCHA: Auch gut 😀
Also: 1986er Jahrgang, und dann in ’ner Band mit zwei Ukrainern… Das kribbelt halt!
BOGDAN: Da gibt es 2 Möglichkeiten:
1) Bewirb dich online mit ein paar Fotos und einer aussagekräftigen Bewerbung an info@entorx.de
2) Sprich uns auf einem unserer Konzerte an und frage wie du dich bei uns online bewerben kannst.
In beiden Fällen solltest du am besten weiblich sein. 😀

BOGDAN: Vielen Dank für diese Gelegenheit ein wenig was über uns erzählen zu dürfen. Bleibt bitte alle gesund und durstig! Wir sehen uns bestimmt bald alle wieder auf einem oder mehreren Konzerten! Unterstützt die Clubs, Veranstalter und Bands wie ihr könnt.
Support the Underground!

Sven von Metal-Thunder: Wir hoffen, dass Entorx mal so nah ist, dass wir euch auch mal Live erleben dürfen.
Wir haben zu danken für die Antworten auf unserer Fragen und wünschen euch, aber auch jedem Fan weiterhin Gesundheit und ganz wichtig viel, nein sehr viel Durst.
An Alle die den Underground supporten wollen, dass geht ganz einfach: Website der Band aufsuchen und Fan-Artikel kaufen!
Kein Geld? Nichts für euch im Shop?
Dann hört unser Radio, denn alle Bands die der Gema bekannt sind bekommen Kohle für jeden Song den wir spielen (Ist nicht viel, aber Kleinvieh bangt auch)

[Radio] Live: Metal Thunders in the Spotlight (Vol. 1)

Hey Metalheads,

das ein oder andere mal konntet ihr Sven ja schon live hören. Nun werdet ihr mal Melanie hören können. Jeden zweiten Sonntag stellen wir euch um 19 Uhr eine Undergroundband vor. Eine Stunde lang heißt es dann „Metal Thunders in the Spotlight“.

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