Act of Creation – Interview [2020]
Hey Metalheads,
wir haben Casi und Jess von Act of Creation ein paar Fragen gestellt. Denn sie haben jetzt ihr neues Album draußen. (Dazu folgt die Tage auch die Review hier!!
- Wenn man etwas über Act of Creation hört oder liest, kommt einem auch E 605 unter die Nase. Was verbirgt sich dahinter?
Casi: E 605 war der musikalische Vorgänger von AOC. Man kann anhand der Band sehr gut die Stilentwicklung bis hin zum jetzigen typischen AOC Sound nachverfolgen.
E 605 verbanden z.B. damals schon, als eine der wenigen Bands, Thrash & Death Metal mit einem hohen Melodieanteil und bestanden neben mir aus Mitgliedern von anderen bekannteren Bands.
Zudem hatten wir damit schon etliche Erfolge einfahren und uns musikalisch etablieren können.
- Wie kam es dann von E 605 zu der heutigen Besetzung von Act of Creation?
Casi: Nach einiger Zeit als Studioprojekt und etlichen sehr guten Resonanzen enstand der Wunsch das energiegeladene Material auch Live präsentieren zu dürfen.
Bei der Vorstellung als Gitarrist bei anderen Bands lernte ich 2017 unseren damaligen Bassisten Uwe kennen und wir beschlossen dann das anfängliche Projekt mit Leben zu füllen und als richtige Band aufzubauen.
Wir fanden relativ schnell geeignete Musiker denen das vorhandene Material sehr zusagte und es formartierte sich die aktuelle Besetzung heraus.
Bei der Mitgliedersuche limitierten wir uns übrigens nicht auf das regional begrenzte Umfeld sondern nutzten die Möglichkeiten der digitalen Welt.
So haben wir Jess z.B. über ihren Youtube Kanal kontaktiert und Chris über die sozialen Medien.
- Wie entstand der aktuelle Band Name?
Casi: Nach der Auflösung von E 605 im Jahr 2007 dauerte es eine Weile bis ich merkte das es ohne Musik irgendwie gar nicht geht.
Mangels im ländlichen Raum verfügbaren und interressierten Musikern gründete ich 2007 AOC daher zuerst als reines Studioprojekt, in dem ich mich musikalisch verwirklichen und meine Emotionen vertonen konnte.
Durch die zuvor geknüpften Kontakte wurden dann befreundete Musiker zu Gastbeiträgen eingeladen. Der Bandname ist als Synonym für einen Neuanfang anzusehen, also ein Schöpfungsakt für unser eigenes musikalisches Universum.
- Eure Lyrics sind mal auf Deutsch und mal auf Englisch und auch immer sehr persönlich. Ihr habt angekündigt, dass das neue Album auch wieder auf Englisch sein wird. Wie kommt es zu diesem „Sprachen-Mix“?
Casi: Nach der ersten CD, die auf Englisch verfasst wurde merkte ich, das ich meine Gedanken auch sehr treffend in deutschen Lyriks ausdrücken konnte.
Die härte der Sprache unterstützte zudem die textlichen, wie angemerkt sehr persönlichen Aussagen und passten perfekt zur Musik.
Mit der neuen CD und der neuen Besetzung haben wir das Konzept dann zusammen besprochen und uns zu einer sprachlichen Rückkehr entschlossen.
- Wie entstehen die Lyrics? Sind das Themen die euch persönlich beschäftigen?
Jess: Unser neues Album „The Uncertain Light“ behandelt das Thema Wiederauferstehung.
Ich bin zwar nicht auferstanden, habe aber eine Lebensphase hinter mir gelassen und den schwierigen Weg habe ich textlich festgehalten. Also würde ich schon sagen, dass unsere Texte sehr persönlich sind 🙂
Außerdem schreiben wir auch über sozialkritische Themen die uns akut beschäftigen und versuchen den Zuhörer zum Nachdenken anzuregen.
- Apropro neues Album. Wie habt ihr die Produktion/Aufnahme während der Corona-Zeit erlebt? Welche Probleme waren die größten? Welche Wege seit ihr gegangen um den Infektionsschutz zu gewährleisten?
Casi: Die Produktion gestaltete sich etwas schwierig da wir die ansonsten bei uns übliche Vorgehensweise geändert haben und auch genaue Vorstellungen hatten wie TUL am Ende zu klingen hat.
Es war schwierieg die benötigten Emotionen punktgenau abzurufen. Corona war da aber keines der Hindernisse. Wir haben uns bei der Aufnahme an die gültigen gesetzlich verordneten Regeln gehalten und hat uns eigentlich nicht behindert.
- Ihr habt ein neues Video gedreht, das war doch sicherlich auch schwieriger wie gewohnt? Wo waren dort die größten Hürden, die es zu bewältigen gab?
Jess: Wir können uns sehr glücklich schätzen, dass wir so tolle Menschen am Start haben die uns z.B. so eine super Location zur Verfügung gestellt haben.
Da wir aber eigentlich alles selbst in die Hand genommen haben und nur ein kleines Kamerateam hatten, die einen sehr guten Job gemacht haben, gab es so gut wie keine Hürden 🙂
- Wie gestaltet ihr die Cover eurer Alben? Welche Ideen fließen ein, wer von euch ist daran mitbeteiligt?
Casi: Bis zur Thion haben wir unsere Cover selbst entworfen. Bei TUL haben wir die Umsetzung in die Hände von Timon Kokott gegeben und nur eine Vorlage zur Orientierung entworfen. Sie haben immer einen Bezug zum textlichen Inhalt.
Jess: Die Ideen stammen hauptsächlich von Casi und mir. Beim aktuellen Album wollten wir Unsicherheit, ein beklemmendes Gefühl aber vorallem Hoffnung und ein neues Leben vereinen.
- Was habt ihr so für 2021 geplant? Und wo seht ihr euch in 10 Jahren?
Jess: Es wäre natürlich schön, wenn wir dann wieder Auftritte spielen können, vielleicht auch mal auf etwas größeren Festivals oder so 🙂
Ansonsten haben wir eventuell eine Mini-CD geplant und wollen auch einen würdigen Nachfolger von TUL schreiben.
Was uns in 10 Jahren erwartet kann noch niemand wissen. Wir hoffen aber, dass wir dann immer noch zusammen Musik machen werden und glücklich sind mit dem was wir schaffen.
- Erzählt doch mal eine kleine Anekdote aus eurer gemeinsamen Zeit.
Jess: Naja, da gibt es eine Menge weil wir immer nen Haufen Fun zusammen haben.
Aber eine immer wieder kehrende Anekdote ist z.B., dass sich unser geographisches Ass Casi, trotz Navi bei den Anfahrten unserer Gigs verzweifelt meldet und uns nach dem Weg fragt.
Wir standen schon öfter mal an verschiedenen Orten und mussten ihn dann mit einer Standpunkt Anzeige zu uns lotsen. Aber wenigstens meldet er sich immer rechtzeitig wenn er sich verfahren hat und wir sind da ein eingespieltes Team 🙂
- Wie wichtig sind euch Live-Auftritte und was machen sie zu etwas Besonderem für euch?
Casi: Liveauftritte sind die eigentliche Essenz unserer Musik. Sie sind sehr wichtig und wir lieben das direkte Feedback und den persönlichen Kontakt zu den Zuschauern.
Ohne Liveauftritte fehlt uns definitiv der Raum um unseren Gefühlen und der damit verbundenen Energie freien Lauf zu lassen.
Jess: Mit unseren Auftritten verleihen wir der Musik erst richtigen Ausdruck. So kann ich mich von Allem losreißen was mich beschäftigt und lebe nur diesen Moment und stecke da meine ganze Energie rein.
Ohne die Auftritte würde mir ein wichtiger Teil fehlen. Deswegen hoffe ich, dass wir bald wieder regelmäßig auf der Bühne stehen dürfen <3
- Macht euch mal Gedanken, welche Frage euch noch NIE gestellt wurde, und beantwortet diese.
Casi: Warum ist deine Lieblingsfarbe schwarz? Schwarz verkörpert für mich meine Lebenseinstellung.
Ich bin ein eher pessimistischer Mensch und sehe anfangs eher das negative einer Situation oder Sache bevor sich dann etwas Licht dazu gesellt 🙂
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